1963 – der Regel konform, nach vier.
Tranken im Hirsch ein paar kluge Köpfe ein Feierabendbier.
Da kam dem Einen eine zündende Idee:
„Ein Musikverein fehlt unserem Dorfe noch, ole!“
Sie stritten, sie keiften, welch großes Entsetzen,
es ging darum, das Amt der musikalischen Leitung zu besetzen.
Nach langem Austarieren der Fähigkeiten – dass ich nicht lach‘
Es bleibt wie es ist: der Klügere gibt nach.
Auch das Gründungsfest ließ nicht lang auf sich warten,
Nun können die jungen Musikkarrieren starten.
In neuer Tracht, so riefen sie stolz:
„Wir sind geschnitzt aus echtem Musikerholz!“
Sieben Jahr später, die Freude nimmt kein Ende,
Wird gespielt auf der Feier zur Sonnenwende
Auch wenn es das Wetter nicht immer zuließ, welch Hohn,
Dieses Event bleibt bis heute langjährige Tradition.
Um 1970 den besten Verein des Dorfes zu küren,
durften die Teilnehmer der Wettkämpfe ihr Können vorführen.
Ob gewonnen oder zerronnen, nun galt es nicht zu verzagen,
denn kurze Zeit später erfreuten wir uns am Wörtchen „eingetragen“.
Zum Jahresende dann macht sich erstmals bereit,
die Vereinsjugend, sie musiziert zur Weihnachtszeit.
Zwei Jahre später wird gewandert, die Strecke ist nicht weit,
mit bepacktem Maienwagen zum Tage der Arbeit.
Doch irgendetwas stimmt noch nicht,
betrachtet man die Uniform aus dem richtigen Licht.
Die Schuhe zu bequem, die Beine nicht juckten,
die Hose recht lang, sodass keine Knöchel rausguckten.
Kniebundhosen und Strümpfe aus Wolle wie Stahl,
Schuhe aus sterchem Leder vollenden die Qual.
1978 zum ersten Mal Skiausfahrt und Europapark
Musik macht Freu(n)de, die Banden werden stark.
‘81 wird’s närrisch, jedermann ist froh,
Bei der ersten Faschingsveranstaltung: „Narri, narro!“
Zwei Jahre später dann Bauarbeiten, denn alles muss raus!
Auf zur neuen Bleibe im alten Rathaus.
Ein Musiker, so sagt man ist ein bescheidener Kamerad,
Wir brauchen nicht mehr als drei Zimmer, Küche, Bad.
Und vielleicht ein bisschen Schoklad‘.
So ist das Probelokal bis heute unsere Bude,
Schluss mit Hotel Hauptschule.
Das erste Probewochenende folgte ganz unbeschwert.
schon ‘85 eine Woche vor’m Frühlingskonzert.
wir probten, wir jauchzten mit voller Kraft,
Gerüchten zu Folge floß der ein oder andere Hopfensaft.
Bewegungsdrang plus Vereinspflege dort und hier,
führten zur die Teilnahme am Musikerfußballturnier.
Dies brachte überraschende Talente hervor,
Wir kickten, wir tricksten, wir schossen: „Toooor!“
Blasmusik für Daheim im Wohnzimmer?
Das Ist ab jetzt möglich und zwar für immer.
Unter allen Kennern eine Riesendebatte,
entstand ‘88 uns‘re erste Schallplatte.
Ein Amt zur Besetzung das fehlte uns noch
Adolf Kellner, der erste und einzige MVU-Koch.
In treuem Dienste und allzeit bereit,
Wir sagen: „Mahlzeit!“
In heiratsfähigem Vereinsalter, „Ach gottchen!“
Fehlte uns selbstverständlich noch ein Maskottchen.
Fast 30 Jahre haben wir jetzt schon auf dem Buckel,
so ward in einer Sommernacht geboren unser Muckel.
Voll bepackt, der Atlantik so seich,
ging es zum ersten Mal über den großen Teich.
New York, new york! Die Straßen Schnurgerade,
MVU goes Steubenparade.
Eine Änderung (nicht wegen der Absatzsteigerung),
war ab ‘96 das Großschreiben der Nachwuchsförderung.
So ergab sich etwas Neues, wie immer ehrenamtlich
Music for kids! Auf diesen Namen taufen wir dich.
Zur regen Teilnahme am Vereinsgeschehen,
(nicht als Anlass, nicht mehr zur Hauptversammlung zu gehen),
Entstand die erste Auflage der Mitgliderinformation.
Damit einher geht - wohl oder übel - die Verteileraktion.
So erhält man als Bürger in uns‘rem kleinen Städtle,
von diesem Tage an das Musikerblättle.
Im gleichen Jahr, wie könnte es anders sein,
entstand außerdem unser Förderverein.
Und nebenbei bemerkt geht der MVU endlich online.
Auch die Freizeitmusikanten entsprossen alsbald,
Musik ist eben für jung und……(alt).
‘98 kehrte die Nachtwanderung ein
Mit Fackeln und reichlich glühendem…… Punsch.
Genau wie im Mai, nur ohne Tageslicht,
wir hoffen dabei, dass sich keiner was bricht.
Kompakt und praktisch noch und nöcher,
es kam zur Einführung dieser stylischen Aluköffer.
Wie reichlich Nachbestellungen beweisen,
kann die Kofferszene keine Trendveränderung aufweisen.
Ob mit Henkel oder ausziehbarem Griff,
tut mir Leid, ich habe heute leider kein Foto für dich.
Des einen Freud‘ des anderen Leid,
denn für die Räumlichkeiten des MVU wird es Zeit.
Für Leute von heute unvorstellbar
welch gesellschaftliche Kehrwende das doch war.
So manche klagten eingeräuchert über Atemnot,
gemeint ist die Umsetzung vom Rauchverbot.
Dank den Bemühungen unserer Selbstverwirklicher,
macht der MVU-Anhänger Jettingens Straßen unsicher.
Ob Pauke oder Trommel, hinein passt erstaunlich viel.
Eins steht dabei fest - MVU macht mobil!
Die Instrumente waren sicher unter Dach und Fach,
und auch die Einparkkünste des Schlagzeugregisters… „krach!“
Erneut ins Tonstudio, welch glorreiche Idee,
für eine Aufnahme auf dem neuen Medium CD.
Blasmusik mit Herz, das hat niemanden gewundert,
Pünktlich zum Jubiläum: Ein halbes Jahrhundert!
Viele Jahre gingen ins Land,
Noch treibt’s uns nicht an den Wahnsinnsrand.
Feste Rituale und alljährliche Routine,
Prägen das Musikerjahr, wie eine Agrarmaschine.
2016: „Time toooo say goodbyee“
Die Karriere als Jugenddirigent ist für Udo vorbei.
Dreißig Jahre die Spreu vom Weizen er siebte,
Hochemotional: die Taktstockübergabe an Wiebke.
Und dieses Jahr? Der Unterschied ist enorm
Die Jugendkapelle erstrahlt in neuer Uniform.
Auch die Jugendgruppe bekommt einen Vers:
Sie tauften sich selbst: Die Musicmonsters.
Und in der Ferne weiter wir planen,
uns‘re dritte USA-Reise, wir schwingen die Fahnen.
Das x-te Frühlingskonzert - wir hoffen, sie verpassten keines,
so blicken wir heute stolz auf die Laufbahn unseres Vereines
Geprägt von Innovation
Gepaart mit Tradition
Freundschaft und Freude sind die besten Belege:
Gemeinsam beschreiten wir neue Wege.